Beziehung mit einem ADHS-Partner/Partnerin
- irismuelle6
- vor 34 Minuten
- 2 Min. Lesezeit
ADHS wirkt sich nicht nur auf den Alltag eines Menschen aus, sondern prägt oft auch die Dynamik in einer Partnerschaft. Viele Paare erleben dadurch Missverständnisse, emotionale Intensität oder eine unausgewogene Aufgabenverteilung – oft ohne zu wissen, dass ADHS im Hintergrund eine grosse Rolle spielt. Viele Menschen mit ADHS tragen seit ihrer Kindheit das schmerzhafte Gefühl mit sich, „es nicht richtig auf die Reihe zu kriegen“, obwohl sie täglich weit mehr leisten, als nach aussen sichtbar wird. Und oft suchen diese Menschen in der Partnerschaft Halt und Akzeptanz - und genau das ist nicht immer einfach für den Partner . In diesem Blog möchte ich zeigen, wie Verständnis, Struktur und gemeinsame Strategien Beziehungen trotz – und mit – ADHS stärken können.
1. ADHS verstehen
ADHS beeinflusst Aufmerksamkeit, Organisation und Emotionen. Viele Schwierigkeiten entstehen nicht aus mangelnder Liebe, sondern aus neurobiologischen Besonderheiten. Wichtig: Verständnis reduziert Vorwürfe.
2. Klar und strukturiert kommunizieren
Kurze, eindeutige Aussagen
Wichtige Absprachen schriftlich festhalten
Ein Thema zurzeit besprechen
Ruhiges Tempo, Blickkontakt herstellen Ziel: Missverständnisse minimieren.
3. Mit starken Emotionen konstruktiv umgehen
ADHS kann Reizüberflutung oder schnelle Gefühlswechsel auslösen. Hilfreich:
Pausenvereinbarung („10 Minuten Ruhe, dann weiterreden“)
Trigger erkennen: Lärm, Stress, Zeitdruck Ziel: Gesprächssicherheit für beide.
4. Struktur im Alltag
Kurze Wochenplanung
Feste Ablageorte
Realistische, klare Aufgabenverteilung
Digitale Hilfen (Timer, Kalender) Ziel: Entlastung statt Überforderung.
5. Balance in der Partnerschaft wahren
Rollenverschiebung vermeiden:
Verantwortung teilen, nicht kompensieren
Eigene Bedürfnisse ernst nehmen
Erwartungen klären Ziel: Gleichgewicht und gegenseitiger Respekt.
6. Stärken bewusst stärken
Erfolge benennen („Schön, dass du das erledigt hast“)
Stärken würdigen: Kreativität, Empathie, Spontaneität
Zeit für gemeinsame, positive Erlebnisse schaffen Ziel: Beziehung emotional stabilisieren.
Übung für Paare: “Die 10-5-1-Routine”
Eine kurze, alltagstaugliche Übung, ideal 2–3× pro Woche.
Schritt 1 – 10 Minuten Austausch
Jeder sagt abwechselnd, was gerade gut läuft und was herausfordernd ist. Regel: keine Lösungen, nur Zuhören.
Schritt 2 – 5 Minuten Planung
Gemeinsam 1–2 konkrete Aufgaben für den nächsten Tag festlegen.Klar, einfach, erreichbar. Sichtbar notieren.
Schritt 3 – 1 Minute Verbindung
Eine kleine Geste: kurze Umarmung, Dank, positives Feedback. Ziel: emotionalen Abschluss schaffen.
Wirkung: Mehr Struktur, weniger Chaos – und ein kleines Ritual, das Nähe fördert, ohne zu überfordern.
Und ganz wichtig, auch mal "zFüfi la graad sy", wenns nicht ganz klappt und versuchen gemeinsam darüber zu lachen.




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